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WHO entscheidet gegen internationalen Gesundheitsnotstand - Ärzte ohne Grenzen: „Wir müssen die Ebola-Bekämpfung radikal ändern“

Am Freitagabend hat ein Expertengremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erneut über den Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo beraten und entschieden, dass dieser nicht als internationaler Gesundheitsnotfall eingestuft wird.

Dazu sagt Gwenola Seroux, Leiterin der Ebola-Nothilfe von Ärzte ohne Grenzen:

„Unabhängig von der offiziellen Einstufung: Der Ausbruch ist nicht unter Kontrolle. Deshalb brauchen wir bessere gemeinsame Anstrengungen, um ihn zu bekämpfen. Das Virus hat sich bisher nicht auf die Nachbarländer ausgebreitet, aber die Möglichkeit besteht. Wenn wir die Kontrolle über diese Epidemie gewinnen wollen, müssen wir die Art und Weise, wie wir ihr begegnen, radikal ändern. Wir müssen die Ebola-Bekämpfung an die Bedürfnisse und Erwartungen der Menschen anpassen, die Maßnahmen gegen die Krankheit in das lokale Gesundheitssystem integrieren, besser mit der Bevölkerung vor Ort zusammenarbeiten und auch den Einsatz weiterer vielversprechender Impfstoffe prüfen, um die Prävention zu verbessern. Wir müssen die Entscheidung, wie die Krankheit bekämpft werden soll, wieder in die Hände der Patienten und deren Familien legen – zum Beispiel, indem wir ihnen ermöglichen, zur Behandlung in ihre lokalen Gesundheitseinrichtungen zu kommen anstatt in spezielle Ebola-Zentren. Das schulden wir unseren Patientinnen und Patienten.“ 

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Svenja Kühnel
Svenja Kühnel
- Pressestelle