
Weltweit werden jedes Jahr 9,4 Millionen neue Fälle registriert, die Tuberkulose (TB) ist auf dem Vormarsch. In Kirgisistan behandelt Ärzte ohne Grenzen multiresistente Tuberkulose (MDR-TB). Dabei sollen die Patienten im Mittelpunkt stehen, nicht die Krankheit.
Vincent Tremeau

Serovikov Valeri, 49 Jahre alt und an MDR-TB erkrankt, leidet besonders unter der Stigmatisierung, die TB-Patienten häufig erleben. Seine Angehörigen besuchen ihn nicht im Krankenhaus. Viele Menschen haben Angst vor Tuberkulose.
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Eliza Japarova ist 29 Jahre alt. Als man bei ihr MDR-TB diagnostizierte, wurde sie von ihrem Mann und dessen Familie verstoßen. Sie befürchtet, nicht noch einmal heiraten zu können und allein zu bleiben.
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Baby I. ist erst neun Monate alt. Doch für die Behandlung von Kindern fehlen spezifische Darreichungsformen der Medikamente. Daher müssen die Medikamente zerkleinert werden, die eigentlich für Erwachsene bestimmt sind, die genaue Dosierung ist schwierig. Auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es keine Empfehlungen, wie man Kinder mit multiresistenter TB behandelt.
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Aziz war so mager, dass Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen den Pflegern erst beibringen mussten, wie sie ihm überhaupt intramuskuläre Injektionen in Arme und Beine verabreichen konnten. Starker Gewichtsverlust ist eines der Hauptsymptome von TB.
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Ein weiteres Symptom von TB ist Husten – gleichzeitig wird die Krankheit durch Husten und Niesen über die Luft übertragen. Das medizinische Personal im Krankenhaus trägt daher Masken, um sich vor der Ansteckung mit Tuberkulose zu schützen.
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Über etwa zwei Jahre müssen die Patienten täglich bis zu 20 Tabletten schlucken. Sechs bis neun Monate lang sind auch tägliche schmerzhafte Injektionen notwendig. Die Behandlung der multiresistenten Tuberkulose hat zahlreiche Nebenwirkungen: Übelkeit, Schwindel, extreme Müdigkeit und Psychosen; es kommt auch vor, dass Patienten ertauben.
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Ärzte ohne Grenzen versucht mit ambulanter Versorgung und Hausbesuchen die langwierige Behandlung so gut wie möglich den Bedürfnissen der Patienten anzupassen.
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Mitarbeiter helfen für diesen Patienten in dessen Haus ein separates Zimmer zu schaffen. Dort kann er schlafen, ohne seine Familie anzustecken. Sie hoffen, dass er seine Behandlung besser annimmt, wenn er zu Hause bleiben kann.
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Asridin, erkrankt an MDR-TB, stand lange auf der Warteliste für eine Behandlung im örtlichen Krankenhaus. In der Zwischenzeit kaufte er sich auf dem lokalen Markt Medikamente, ohne richtig zu wissen, welche Mittel er benötigte. Heute wird er ambulant von Ärzte ohne Grenzen behandelt.
Vincent Tremeau

Dem 45-jährigen Mukhtar war es besonders wichtig, seine Therapie zu Hause zu beenden: „Endlich konnte ich wieder mit meiner Familie zusammen sein. Die Therapie ist hart, aber ich kann sie besser ertragen, weil ich bei ihnen sein kann.“
Vincent Tremeau