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Unsere Hilfe in der Ukraine

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Seit der Eskalation des Krieges im Februar 2022 hinterlassen die anhaltenden Kämpfe in der Ukraine tiefe Spuren bei den Menschen: Millionen mussten fliehen, Tausende wurden durch Granatbeschuss, Explosionen oder Landminnen körperlich schwer verletzt und viele haben Traumatisierendes erlebt. Die Ukraine gilt mittlerweile als das am stärksten verminte Land der Welt. Wir sind mit 640 Mitarbeitenden vor Ort und unterstützen Patient*innen in 12 Projekten. 

Wie wir helfen im Überblick

  • Wir bieten Physiotherapie an zur Rehabilitation von Kriegsverletzten und schulen Personal.
  • Wir evakuieren Patient*innen aus überlasteten Kliniken nahe der Front.
  • Unsere mobilen Teams beraten Menschen in Not psychologisch und leisten Hilfe im Bereich sexuelle und reproduktive Gesundheit.
  • Wir schulen medizinisches Personal im Umgang mit einer großen Zahl an Verletzten, die gleichzeitig eingeliefert werden sowie in der psychiatrischen Versorgung von Patient*innen und der eigenen psychischen Gesundheit.
  • Wir schulen Kolleg*innen im ukrainischen Gesundheitsdienst in der psychiatrischen Versorgung von Patient*innen und im Umgang mit der eigenen psychischen Gesundheit.  
  • Wir unterstützen Notaufnahmen, Intensivstationen und die Chirurgie von Krankenhäusern.
  • Wir liefern medizinische Hilfsgüter.

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Was, wenn man einfach nicht aufgibt? - Mit Physiotherapie wieder eigenständig werden.

Viele Kriegsverletzte brauchen frühzeitig eine postoperative Behandlung, um langfristige Folgen zu verhindern und die vollständige Heilung nicht unnötig zu verlängern. An mehreren Standorten in der Ukraine bieten wir daher Physiotherapie an und helfen Kriegsverletzten eine neue Eigenständigkeit zu entwickeln. Außerdem bilden wir Personal aus. 

Ich bin auf eine Landmine getreten und musste seitdem sechs Mal operiert werden. Mein rechtes Bein wurde amputiert, und ich habe auch einen Nervenschaden in meinem linken Arm. Die Physiotherapeut*innen versuchen immer wieder neue Aktivitäten und Ansätze, um mir zu helfen. Ohne Physiotherapie wäre ich bewegungsunfähig.  
- Andri (27), Patient bei uns im Krankenhaus in Vinnytsia.  

Nach Angaben der ukrainischen Behörden trugen bislang 300.000 Menschen eine Behinderung davon. Die schweren Verletzungen, die die Menschen im Krieg erleiden, haben auch Auswirkungen auf ihre Psyche. Daher geht mit der Physiotherapie in unseren Projekten auch eine psychosoziale Unterstützung einher.

Hören Sie über Physiotherapie in der Ukraine:

In dieser Folge unseres Podcasts berichtet Physiotherapeutin Birgit Schönharting von ihrem Einsatz in der Ukraine. Sie behandelte mit ihrem Team unter Kriegsbedingungen Patient*innen mit schwersten Verletzungen. Jetzt reinhören!

Stärke im Gespräch wiederfinden: Psychologische und psychosoziale Hilfe

Bleibende Verletzungen, ständige Raketenangriffe, Flucht und Vertreibung, (sexualisierte) Gewalt, Folter und Dauerstress – die psychische Belastung im Krieg ist hoch. Auch das ukrainische Gesundheitspersonal ist zunehmend von Burnout-Symptomen betroffen. Deshalb unterstützen wir Patient*innen, ihre Angehörigen und unsere Mitarbeitenden psychologisch in Einzel- und Gruppengesprächen. Außerdem klären wir über psychische Gesundheit auf.

Wanja (8) lebt in einer Unterkunft für Binnengeflüchtete in der Region Kirowohrad.

Seine Mutter Olena Beda erzählt: "Die Kinder vermissen ihr Zuhause, ihre Freunde, ihren Lehrer, ihre Klasse - ihr früheres Leben. Jetzt ist alles weg, unser Leben ist in unserer Heimatstadt zurückgeblieben. Nachdem wir mit einem Psychologen gesprochen haben, wurde es leichter."

Die Freizeitaktivitäten helfen unseren Patient*innen im Heilungsprozess.
Larysa Hryhorenko - Psychologin von Ärzte ohne Grenzen

„Während der Aktivitäten können unsere Patient*innen etwas Neues ausprobieren, können sich amüsieren und beginnen zu verstehen, dass ihre Verletzungen kein Hindernis für ein erfülltes Leben sind.“ 

Nina Mikhailivna Modak aus dem Dorf Yahidne

"Seit wir von der Front eingeschlossen waren, bin ich ständig nervös und ich weine sehr oft. Ich spüre es auch in meinem Körper: alles schmerzt. Sobald ich nichts tue, erinnere ich mich. - Es ist notwendig darüber zu sprechen."

Eine Intensivstation im Zug

Für die Evakuierung von Patient*innen aus den stark umkämpften Gebieten haben wir in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Bahn und dem Gesundheitsministerium eine Intensivstation in einem Zug eingerichtet. Während der 20- bis 30-stündigen Fahrt überwachen Pflegepersonal und Ärzt*innen kontinuierlich die Patient*innen.

Es muss sehr schnell gehen: Notfallmedizin

Es gibt weiterhin eine hohe Zahl schwer kriegsverletzter Menschen: Wir arbeiten in der Triage, bei der im Fall des gleichzeitigen Eintreffens vieler Verwundeter (mass casualty event) Patient*innen nach dem Schweregrad ihrer Verletzungen und den vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten eingeteilt werden. Wir stabilisieren Patient*innen, überweisen sie zur Folgebehandlung und unsere Arbeit zielt darauf ab, lokale Gesundheitseinrichtungen zu entlasten. So betreiben wir etwa seit September 2023 die Notaufnahme in Cherson, wir liefern medizinische Ausrüstung und machen chirurgische Eingriffe. 

Wenn die Menschen nicht zu uns kommen können, kommen wir zu ihnen.

Unsere mobilen Teams sind flexibel und schnell dort, wo sie gebraucht werden. Sie bieten medizinische Grundversorgung, psychologische Unterstützung und Beratung im Bereich sexuelle und reproduktive Gesundheit an. 

In der Nähe der Frontlinien sind ein Großteil der Patient*innen ältere Menschen, die nicht fliehen können oder wollen. Für viele chronisch Kranke unter ihnen ist die Versorgung durch den Konflikt abrupt abgebrochen. Auf diesen Mangel reagieren wir. 

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 Iryna Udovenko wird von unserem mobilen Team versorgt.
"Hier gibt es praktisch nichts mehr", sagt Iryna Udovenko (60). "Die Tatsache, dass Ärzt*innen hierher kommen, ist eine große Hilfe."
© Yuliia Trofimova/MSF

Humanitäre Hilfe unter Beschuss 

Immer wieder werden in der Ukraine zivile Infrastruktur, Wohngebiete und medizinische Einrichtungen beschossen. Mehrmals wurden unsere Teams Zeuge von Angriffen auf Krankenhäuser. Im vergangenen Jahr mussten wir unsere Patient*innen in Cherson zweimal evakuieren, weil das Krankenhaus anhaltend angegriffen wurde.  

Der Einsatz von Landminen ist in Frontgebieten weit verbreitet, aber dass sie in medizinischen Einrichtungen platziert wurden, ist schockierend: ein bemerkenswerter Akt der Unmenschlichkeit. Es ist eine klare Botschaft an alle, die auf der Suche nach Medikamenten oder Behandlungen sind: Krankenhäuser sind kein sicherer Ort. 
- Vincenzo Porpiglia, unser Projektkoordinator in der Region Donezk 

Wir fordern von den Kriegsparteien :

  • Krankenhäuser dürfen kein Angriffsziel sein. 
  • Ungehinderte Versorgung mit lebensrettenden Medikamenten und medizinischem Material zu ermöglichen. 
  • Den Menschen einen sicheren und ungehinderten Zugang zu unabhängiger humanitärer Hilfe zu gewährleisten.

Zuletzt aktualisiert: 21. Februar 2024