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Unsere Hilfe in Armenien/Aserbaidschan

Psychologische Hilfe für Geflüchtete aus Bergkarabach

Die Aktuelle Situation in Bergkarabach 

Die Region Bergkarabach ist international als Teil Aserbaidschans anerkannt, war aber bis September 2023 hauptsächlich von ethnischen Armenier*innen bevölkert und regiert. Seit Dezember 2022 war die Region aufgrund der Blockade des Latschin-Korridors isoliert und belagert, was zu einem Mangel an grundlegenden Gütern wie Nahrung und medizinischer Hilfe geführt hatte. Am 19. September erfolgte ein Angriff von Aserbaidschan auf die Region. Nach der Vereinbarung einer Waffenruhe verließen mehr als 100.000 Menschen Bergkarabach in Richtung Armenien. 

So helfen wir 

Seit 21. September 2023 ist unser Team in Goris im Süden Armeniens vor Ort. Eine Woche später haben wir begonnen Menschen mit psychosozialer Hilfe zu unterstützen, die aus Bergkarabach geflohen sind. 

  • Wir leisten psychologische Hilfe. Dabei gehen wir schrittweise vor: Wir bauen Vertrauen auf und stabilisieren diejenigen, die in größter Not sind. Wir besprechen mit ihnen Bewältigungsstrategien, zu denen auch psychosoziale Aspekte gehören: soziale Verbindungen wieder aufzunehmen oder sie auf weitere Hilfsangeboten aufmerksam zu machen.
  • Wir kümmern uns um Patient*innen, die in Hotels oder anderen Unterkünften in der Nähe des Aufnahmepunkts in Goris untergekommen sind.  
  • Wir evaluieren, ob andere medizinische Unterstützung gebraucht wird. 

Unsere Hilfe in Armenien und Aserbaidschan abseits der aktuellen Krise 

In der armenischen Hauptstadt Yerevan bieten wir in einem Gesundheitszentrum Hepatitis-C-Behandlungen für besonders bedürftige Menschen an, darunter sind auch Gefängnisinsass*innen.

Ärzte ohne Grenzen arbeitete erstmals 1988 in Armenien und 1989 in Aserbaidschan.  

„Die Menschen haben alles verloren“  

„Wir haben es mit Menschen zu tun, die einfach alles verloren haben", sagt Narine Danielyan, unsere medizinische Teamleiterin in Goris. „Eine Frau kam beispielsweise zu uns, die immer und immer wieder sagte, dass sie nach Hause gehen wolle. Sie bat uns um Hilfe. Fast alle, mit denen wir sprechen, haben enge oder entfernte Familienangehörige verloren. Die meisten von ihnen sind völlig verzweifelt und psychisch schwer mitgenommen.“ 

Unsere Mitarbeiter*innen erleben in den Gesprächen, dass die Menschen Angst um ihre Zukunft haben, wütend sind, die Realität nicht wahrhaben wollen oder einen Schock erlitten haben. Sie leiden unter Schlafstörungen, Kopf- und Magenschmerzen. Dies sind nur die akuten Symptome, aber wir gehen davon aus, dass es psychische Langzeiteffekte geben wird. 

So können Sie helfen

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Zuletzt aktualisiert: 06.10.2023.